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Maharishi Ayurveda

So leuchtet Ayurveda – Licht und Behaglichkeit für dunkle Wintertage

Die einen freuen sich über Spaziergänge in klarer Winterluft durch verschneite Landschaften, die anderen genießen die gemütlichen Abende bei Kerzenschein und wohligem Kaminfeuer. Die kalte Jahreszeit mit ihren langen, dunklen Abenden hat viele verlockende Facetten. Doch während sich mancher auf die kühlende Frische des nahenden Winters freut, vermissen andere das Licht, die Farben und die Leichtigkeit des Sommers.

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Was können wir aus ayurvedischer Sicht tun, um die kalte Jahreszeit richtig zu genießen, unser Wohlbefinden zu steigern und ein inneres Strahlen zu entfachen? Dazu haben wir zwei international bekannte Ayurveda-Experten befragt und ihre Antworten und Tipps zusammengefasst.

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Unsere Ayurveda-Experten

Dr. med. Robert Schneider (links), F.A.C.C. (Mitglied des amerikanischen Kardiologenverbandes ACC), ist Arzt, Wissenschaftler und Pädagoge. Er gehört zu den renommiertesten inter nationalen Experten wissenschaftlicher, natürlicher Ansätze der Vorbeugung und Behandlung von Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Stress und anderer kardiovaskulärer Risikofaktoren.

Seine über 30jährige Forschung wurde unterstützt von nationalen Gesundheitsinstituten (Behörde des Ministeriums für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten). Mehr als 1000 Beiträge in Presse, Funk und Fernsehen sowie Veröffentlichungen in 100 medizinischen Fachjournalen berichteten über die Ergebnisse seiner bahnbrechenden Forschung.

Dr. Robert Schneider hat – als einer der ersten westlichen Ärzte – bereits ab 1984 Maharishi Ayurveda studiert und praktiziert. Er ist Direktor des Instituts für Naturheilkunde und Vorbeugung der Maharishi University of Management, Iowa, USA und lehrt zusätzlich am Medical College Wiscounsin. Er ist Autor des Buches „Total Heart Health“.

Vaidya Prathmesh Vyas (rechts) ist vielen schon aus dem Beitrag „Ayurveda im Spätsommer“ bekannt. Der Spezialist für ayurvedische Pulsdiagnosen hat bereits mehr  als 12.000 Klienten in 15 Ländern rund um den Erdball untersucht.

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Welchen Einfluss haben die langen dunklen Abende aus ayurvedischer Sicht auf uns?

Wenn wir uns die Zyklen der Jahreszeiten anschauen, ist der Winter die Zeit, die es ermöglicht, dass wir uns mehr von unseren äußeren Aktivitäten zurückziehen. Wir können uns besinnen, verstärkt zu unserer inneren Quelle finden, die die Basis aller unserer Aktivitäten ist, zu einem Zustand der ruhevollen Wachheit in uns.

Welche Atmosphäre empfiehlt der ­Ayurveda, damit wir uns wohl und ausgeglichen fühlen?

Viele Menschen entzünden ja ganz intuitiv Kerzen, um ein wenig mehr Licht ins Äußere zu bringen. Sorgen Sie für Wärme und Behaglichkeit, zum Beispiel durch Kaminfeuer oder das Entzünden von wohlriechenden Räucherstäbchen. Wem die Dunkelheit auf die Seele drückt, dem helfen eine helle, farbenfrohe Umgebung oder ein Spaziergang bei Sonnenaufgang. Falls möglich, können wir sogar für ca. zwei Wochen Urlaub an einem sonnigen Ort planen. Allerdings: Nicht jeder fühlt sich im Winter unwohl. Pitta-Konstitutions­typen empfinden die kühle Jahreszeit meist sogar als sehr angenehm.

Was sollten wir laut Ayurveda im Winter am besten unternehmen?

Der Ayurveda empfiehlt Meditation, Yoga und tägliches Abhyanga, die ayurvedische Ölmassage. Eine Musiktherapie mit vedischen Ragas kann uns ein wenig Leichtigkeit vermitteln. Vor allem aber sind wir im Winter am leistungsfähigsten. Wir dürfen also ruhig ein wenig mehr Sport treiben, immer natürlich im Einklang mit unserer individuellen Dosha-Konstitution.

Wie sieht der optimale winterliche Speiseplan aus ayurvedischer Sicht aus?

Jetzt sind Lebensmittel und Tees vorteilhaft, die uns schon durch ihren feinen Duft erfreuen, zum Beispiel Honig oder Gewürze wie Kardamom, Gewürznelken, Zimt, Muskat, Fenchel. Es ist also kein Zufall, dass wir in dieser Jahreszeit traditionell Weihnachtsgebäck herstellen, das viele dieser Gewürze enthält. Das Essen darf ruhig etwas mehr Ghee oder Öl enthalten und insgesamt kräftiger und reichhaltiger sein, denn im Winter ist unsere Verdauungskraft normalerweise stärker als zu den anderen Jahreszeiten.

Warum ist das Augenmerk auf die Verdauungskraft im Ayurveda so wichtig?

Bei gesunder, vollständiger Verdauung entsteht „Ojas“, das Ayurveda als feinstes Stoffwechselprodukt im Organismus erklärt. Ojas schlägt die Brücke vom Bewusstsein zur Materie, vom Geist zum Körper, und es balanciert die Doshas. Bei einem ausgeglichenen Zusammenspiel der drei Doshas Vata, Pitta und Kapha produziert der Körper Neuro­hormone und Neurotransmitter. Auf diese Weise lässt Ojas uns „strahlen“, gibt uns Enthusiasmus,­ Charisma und Lebensfreude, Balance. In der Astanga-Hridaya, einem der großen Ayurveda-Lehrbücher, heißt es, dass Ojas im Herzen pulsiert. Das Leben wird lebendig durch Ojas.

Was noch können wir in der anbrechenden kalten Jahreszeit tun, um Ojas zu steigern?

Die sogenannten Verhaltensrasayanas sind sehr wertvoll: Mitgefühl, friedvolle Gefühle für andere und uns selbst. Seien Sie gelassen, vermeiden Sie Gefühle wie Ärger und Überlastung, finden Sie eine gute Balance von Ruhe und Aktivität. Unsere Nahrung sollte „sattvisch“ sein, also frisch und ausgewogen, damit sie unsere positiven geistigen Eigenschaften stärkt. Wir können uns auch mit erhebenden Texten beschäftigen und sollten uns in Übereinstimmung befinden mit unseren Religionen­ und Traditionen. Meditation und Yoga erhellen uns, auch das Beisammensein mit Eltern und Freunden. Kurz: Alles, was unser physisches und emotionales Herz nährt, ist gut für uns.

Im Winter, etwa zu Weihnachten, beschenken viele ihre Lieben oder spenden an Bedürftige. Welchen Einfluss hat das „Geben“ auf uns?

Die ayurvedischen Texte erklären, dass auch das „Geben“ zu den Verhaltensrasayanas zählt. In der ältesten Sprache der Menschheit, im Sanskrit, beginnt das Wort Geschenk mit „Da“ (daan = geben) und bedeutet „groß“. Das Geschenk symbolisiert das Vermögen, zu geben und zu teilen. Im Geben liegt Liebe und Respekt, und das wärmt das Herz.

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