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Maharishi Ayurveda
Ayurveda und Ernährung

Ayurvedische Tipps zur Ernährung

Essen Sie sich gesund

Nahrung hat die Aufgabe, unseren Körper mit Baustoffen und essentiellen Substanzen wie Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen zu versorgen und den Energiebedarf zu decken.

Das ayurvedische Verständnis von Ernährung geht aber noch viel weiter und beschreibt ganzheitliche Ansätze und Prinzipien, die in der modernen Ernährungslehre gar nicht bekannt sind. Denn um den Körper bestmöglich zu versorgen, ist laut Ayurveda nicht nur die Qualität der Nahrung wichtig, sondern auch die Art der Zubereitung und Funktionsweise unseres Verdauungssystems. Die Basis guter Gesundheit beginnt mit der Verdauung, heißt es in den ayurvedischen Schriften. Entsprechend wichtig ist, dass unsere Nahrung gut verstoffwechselt wird. Nahrung wird in der ayurvedischen Gesundheitslehre sogar als ebenso bedeutsam wie Medizin beschrieben; Ayurveda nutzt Ernährung als Therapieansatz zur Behandlung und Vorsorge und als ein wertvolles Mittel, die Doshas (wieder) ins Gleichgewicht zu bringen.

Individuelle Ernährungsvorschläge

Die ayurvedische Ernährungskunde empfiehlt daher neben allgemeinen Ernährungsregeln stets eine individuelle Ernährung unter Berücksichtigung des Dosha-Typs, der Lebenszeit, Verdauungskraft, Jahres- und Tageszeit, der Umgebung sowie des aktuellen Gesundheitszustandes.

Lebensmittel und Geschmacksrichtungen werden zudem nach ihrer Wirkung auf die drei Doshas klassifiziert, wodurch es möglich ist, Nahrungsmittel gezielt für eine gesundheitsfördernde Dosha-Balance einzusetzen und Sorge zu tragen, dass Geist und Körper optimal genährt werden.

Das Richtige in den richtigen Mengen zur rechten Zeit und in guter Art und Weise zu essen, kann laut Ayurveda sehr dazu beitragen, Krankheiten zu vermeiden und den Alterungsprozess zu verlangsamen.

Wir haben daher auf dieser Seite einige ayurvedische Tipps für Sie zusammengestellt, die Ihrer Gesundheit ganz sicher dienlich sind und Ihnen bei der Vorbeugung von Krankheiten helfen sollen.

10 Tipps zur ayurvedischen Ernährung

Wenn Sie sich etwas Gutes tun und Ihre Ernährung verändern möchten, gehen Sie am besten Schritt für Schritt vor. Beginnen Sie mit ein, zwei Punkten, die sich leicht in Ihr Leben integrieren lassen. Erst, wenn diese sich bewährt haben, gehen Sie weitere Punkte an.

  1. Essen Sie nur, wenn Sie Hunger haben
    Vertrauen Sie Ihrem Hungergefühl. Essen Sie erst, wenn Sie wirklich Hunger verspüren und wenn die vorhergehende Mahlzeit vollständig verdaut ist (ca. 3-5 Std. nach einer Hauptmahlzeit).
    Überessen Sie sich nicht. Der Magen sollte nach dem Essen nur zu etwa 3/4 gefüllt sein.

  2. Halten Sie feste Essenszeiten ein
    Essen Sie immer ungefähr zur gleichen Tageszeit. Das Mittagessen sollte die Hauptmahlzeit, Frühstück und Abendessen leicht sein. Ideal ist es, gegen 12:00 Uhr zu Mittag zu essen, weil zu dieser Zeit das Verdauungsfeuer („Agni“) besonders stark ist. Essen Sie auch früh zu Abend (18:00 Uhr, spätestens 19:00 Uhr) und vermeiden Sie abends schwere Nahrungsmittel wie Fleisch, Wurst, Fisch, Joghurt, Käse, Buttermilch, Quark oder ähnlich eiweißreiche Speisen. Diese belasten den Organismus und Ihr Schlaf wird unter Umständen gestört sein.
    Vermeiden Sie Zwischenmahlzeiten, wenn Sie keinen Hunger verspüren.

  3. Essen Sie in entspannter Atmosphäre
    Essen Sie in einer ruhigen und entspannten Atmosphäre. Während des Essens sollten Sie nicht lesen, arbeiten oder fernsehen. Setzen Sie sich zum Essen immer hin. Nach dem Essen sollten Sie sich noch 5-10 Minuten ruhiges Sitzen gönnen oder sogar eine kurze Zeit liegend ruhen, damit sich Ihr Körper ganz der anstehenden Verdauung widmen kann.

  4. Achten Sie auf das richtige Tempo
    Essen Sie weder zu schnell noch zu langsam. Kauen Sie dabei gründlich.

  5. Bereiten Sie Ihre Speisen frisch zu
    Das Essen sollte frisch zubereitet, wohlschmeckend, bekömmlich und warm sein. Vermeiden Sie aufgewärmte oder abgestandene Speisen. Bevorzugen Sie frische, vollwertige, biologische Lebensmittel.

  6. Nehmen Sie vor allem gekochte Speisen zu sich
    Der größte Teil der Nahrung sollte gekocht sein, da der Körper gekochte Nahrung leichter aufnehmen kann. Rohkost sollte eher Beilage (Salat) sein. Honig sollte nicht erhitzt und nicht zum Kochen oder Backen verwendet werden.

  7. Mehr als ein „Extra“: Verfeinern Sie Ihre Gerichte mit der richtigen Würze
    Verwenden Sie passende Gewürze, denn der Geschmack der Speisen ist wichtig und gesundheitsfördernd. Gewürze unterstützen oft auch den Verdauungsvorgang. Sie lassen sich gezielt einsetzen, um die Dosha-Balance zu verbessern. Vata, Pitta oder Kapha Churnas sind hierfür besonders empfehlenswert.
    Um unser Dosha-Gleichgewicht zu wahren, sollte möglichst jede Mahlzeit alle sechs Geschmacksrichtungen enthalten. Hierbei können Gewürze wertvolle Dienste leisten.

  8. Trinken Sie vor allem Warmes und nicht zu viel zu einer Mahlzeit
    Flüssigkeiten wie Wasser, Saft oder Lassi können während des Essens in kleinen Schlucken getrunken werden. Wer mehr trinken mag, sollte eine Stunde Abstand zu den Mahlzeiten einhalten. Heiße/warme Getränke sind vorzuziehen, eiskalte zu vermeiden.
    Milch sollte nicht zusammen mit den Mahlzeiten getrunken werden. Sie lässt sich jedoch gut mit Toast, Getreideprodukten und süß schmeckenden Nahrungsmitteln kombinieren.

  9. Ernähren Sie sich passend zu Ihrem Dosha-Typ
    Neben diesen allgemeinen Ernährungsempfehlungen spielt im Ayurveda die typgerechte Ernährung eine zentrale Rolle. Diese wird unter Berücksichtigung des persönlichen Dosha-Gleichgewichtes und Verdauungskraft (Agni) individuell zusammengestellt.

  10. Nutzen Sie ayurvedische Nahrungsergänzungen
    Erweitern Sie Ihre Ernährung mit Nahrungsergänzungen. Je nach Zusammensetzung können Sie diese auch gezielt zur besseren Balancierung Ihres Dosha-Gleichgewichts einsetzen.

Das Verdauungsfeuer Agni im Ayurveda

Wie gut unser Körper die in der Nahrung enthaltenen Nährstoffe verwertet, hängt also maßgeblich von unserer Verdauung ab. Im Ayurveda verwenden wir den wesentlich umfassenderen Begriff Agni, der sich mit Verdauungsfeuer bzw. Verdauungskraft übersetzen lässt und überall in unserem Geist-Körper-System wirkt.

Laut Ayurveda steuert Agni nicht nur die Verdauungstätigkeit im Magen-Darm-Trakt, sondern reguliert zugleich den gesamten Stoffwechsel und die Verwertung der Nahrungsbestandteile bis in jede einzelne Körperzelle hinein. Je stärker die individuelle Verdauungskraft, umso besser gelingt die Verwertung der Nahrung und desto weniger Abfallprodukte fallen im Stoffwechsel an.

Um Krankheiten vorzubeugen und ein möglichst langes Leben in Gesundheit zu ermöglichen, empfehlen Ayurveda-Experten, die Ernährung stets an die persönliche Verdauungskraft anzupassen. Während Menschen mit einem starken, kräftigen Agni durchaus auch etwas schwerere Speisen vertragen, können diese bei Personen mit einem schwächeren Agni zu Völlegefühl und anderen Beschwerden führen. Wie stark das Agni ist, hängt dabei wesentlich auch vom Gleichgewicht der drei Doshas ab.

Doshas als Wegweiser zur typgerechten ayurvedischen Ernährung

Ein ausgewogenes Gleichgewicht der drei Doshas Vata, Pitta und Kapha ist also gemäß Ayurveda die beste Basis für ein Leben in Gesundheit und Wohlgefühl. Je nachdem welches Dosha dominiert, unterscheiden wir im Ayurveda Vata-, Pitta- und Kapha-Typen.

Vata –
Das Bewegungsprinzip
Pitta –
Das Stoffwechselprinzip
Kapha –
Das Strukturprinzip
Elemente Äther, Luft Feuer (und ein wenig Wasser) Erde, Wasser
Typische Eigenschaften beweglich, schnell, leicht, kühl/kalt, trocken, wechselhaft warm/heiß, gerötet, scharf, gereizt unbeweglich, schwer, feucht, langsam, fest, stabil
Körperstatur eher leichter Körperbau mit geringem Gewicht meist mittelschwerer Körperbau eher stabiler, schwerer Körperbau
Typische Stärken schnelle Auffassungsgabe, Begeisterungsfähigkeit, klarer, wacher Geist, Kreativität Zufriedenheit, scharfer Intellekt, redegewandt ausdauernd, stark, ruhig
Verdauung eher unregelmäßig, das gilt auch für den Hunger, Neigung zu Verstopfung und Blähungen ausgeprägter Hunger, gute Verdauung, kann Mahlzeiten schlecht ausfallen lassen, aktiver Stoffwechsel, Neigung zu weichem Stuhl, mitunter auch Durchfall weniger Appetit, langsame Verdauung, nimmt leicht zu

Eine erste Orientierung, in welchem Verhältnis die drei Doshas bei Ihnen vertreten sind, gibt Ihnen unser Dosha-Test.

Die unterschiedliche Ausprägung der verschiedenen Doshas spiegelt sich im Menschen auch in seinem Agni und in seiner Verdauung wider. Während sich Personen mit einem Pitta-dominierten Dosha meist über ein kräftiges Agni freuen dürfen, haben Kapha-Typen ein eher schwaches Agni. Typisch für eine Vata-Dominanz sind Schwankungen von Agni und Verdauung.

Unterstützen können Sie Ihr Dosha-Gleichgewicht, indem Sie Ihre Lebensmittel passend zu Ihrem Dosha-Typ und zur Jahreszeit auswählen und zubereiten. Falls Sie ein Mischtyp aus zwei oder drei Dosha-Typen sind, sollten Sie sich vorrangig am dominanteren Dosha orientieren.

Typgerecht ernähren heißt:

  • die richtige Menge
  • die richtige Auswahl und Zusammenstellung von Lebensmitteln
  • passende Gewürze
  • die optimale Zubereitung
Vata-Typ
  • Als Vata-Typ sollten Sie regelmäßig essen.
  • Zum Ausgleich von Kälte und Trockenheit des Vata-Doshas empfehlen sich warme, nicht zu trockene Speisen, die gut gekocht sind und denen Sie gern etwas Ghee oder Öl zufügen dürfen.
  • Die Getränke sollten ebenfalls warm sein.
  • Ausgleichend wirken süße, saure und salzige Speisen.
  • Vata-beruhigend sind alle süßen und wärmenden Gewürze: Anis, Fenchel, Kreuzkümmel (Kumin), frischer Ingwer, Senfsamen, Bockshornklee, Zimt, Kardamom, Süßholz, Asafoetida, Nelken, schwarzer Pfeffer (in kleinen Mengen), Basilikum und Salz. Andere Gewürze in kleinen Mengen.
  • Scharfe, bittere und herbe Lebensmittel sollten nur in Maßen konsumiert werden.
Pitta-Typ
  • Als Pitta-Typ sollten Sie Ihre Speisen und Getränke nicht zu heiß konsumieren.
  • Kochen Sie Ihre Speisen gut.
  • Menschen mit einem Pitta-dominierten Dosha sollten auf feste Essenzeiten achten und diese pünktlich einhalten.
  • Auf Fasten zur Gewichtsabnahme und rohes Gemüse sollten Pitta-Typen lieber verzichten.
  • Ausgleichend auf das feurige Pitta-Dosha wirken süße, bittere und herbe Lebensmittel und Gewürze. Dazu gehören z.B. Artischocken, Spargel, Spinat, Brokkoli und Zucchini.
  • Zum Würzen eignen sich u.a. Koriander, Kumin, Gelbwurz (Kurkuma), Safran, Fenchel, Zimt, Nelken, Kardamom sowie kleine Mengen Ingwer.
  • Beim Obst dürfen Sie auch gern zu süßen Früchten wie Trauben, Bananen, Feigen und Aprikosen greifen.
Kapha-Typ
  • Als Kapha-Typ sollten Sie leichte, warme Gerichte bevorzugen und nicht zu viel essen, besonders nicht am Abend. Grundsätzlich wenig Salz verwenden.
  • Warme und trockene, d.h. fettarme, Lebensmittel sind besonders zu empfehlen.
  • Scharfe, bittere und herbe bzw. adstringierende Lebensmittel und Gewürze wirken ausgleichend auf das Kapha-Dosha. Eine gute Würze verleihen z.B. Pfeffer und Ingwer.
  • Bei Milchprodukten sollten Sie zu leichten Varianten wie Lassi und Buttermilch greifen. Schwere Milchprodukte wie Ghee und Vollmilch bitte nur sparsam verwenden.

Lebensmittel, die besonders empfohlen werden:

Erlaubte Lebensmittel

    

Lebensmittel, die Sie lieber meiden sollten

andere Lebensmittel


Sie möchten mehr dazu erfahren, wie Sie mit der richtigen Ernährung zu einem besseren Dosha-Gleichgewicht beitragen und damit langfristig Krankheiten vorbeugen können? Dann empfehlen wir Ihnen unseren Beitrag „Ernährungstipps für Ihren Dosha-Typ“ sowie die Aufzeichnung unseres Webinars „Die passende Ernährung für jeden Dosha-Typ“, in dem unsere indischen Experten Dr. Richa Shrivastava und Vaidya Dr. Saurabh Sharma die wichtigsten Tipps für Sie zusammengestellt haben.

YouTube - Die passende Ernährung für jeden Dosha-Typ

Heißes Wasser im Ayurveda

Einen besonderen Stellenwert im Ayurveda genießt Wasser. Seit Tausenden von Jahren gilt es als wichtiger Baustein für ein gesundes Leben. Allerdings sollte es nicht kalt getrunken werden, weil dies unser Agni schwächen würde. Es sollte daher warm bzw. heiß getrunken werden.

Nach ayurvedischem Verständnis lassen sich mit heißem Wasser

  • die Dosha-Balance verbessern
  • Agni stärken
  • der Transport von Nährstoffen im Körper verbessern
  • Reinigungsprozesse im Körper fördern
  • die Ausscheidung von Abfallstoffen beschleunigen
  • unechte Hungergefühle vermeiden
  • das Energieniveau stärken

Um die Qualität des Wassers zu steigern, seine Struktur zu verändern, damit es weicher wird und wasserlösliche Schadstoffe aus dem Körper schleusen kann, wird es zunächst zehn Minuten sprudelnd im offenen Topf gekocht. Wie, das verrät Ihnen unser Beitrag „Was Sie über heißes Wasser wissen sollten“.

Wie viel Wasser Sie abhängig von Ihrem Dosha-Typ trinken sollten und was heißes Wasser sonst noch leistet, zeigt Ihnen zudem die Aufzeichnung unseres Webinars „Ayurveda und heißes Wasser“.

YouTube - Ayurveda und heißes Wasser

Buchtipps

Ratgeber von Dr. Ernst med. Schrott mit vielen Empfehlungen zur Nahrungsmittelauswahl für jeden Dosha-Typ: "Ayurveda für jeden Tag"